Beauties and the Rembrandt

Fake the Art, Make the Art, Be the Art
flunkerlicht.at, Portrait, Rembrandt, Martin J.

Warum Rembrandt

Wer mich schon länger und persönlich kennt, der kann schon ahnen, was jetzt kommt – ich habe irgendwann mal eine Reportage über Rembrandt im Fernsehen gesehen… Ich glaube, es ging um seine Rolle als Spion für die spanische oder englische Krone im Dreißigjährigen Krieg. Jedenfalls wurden in dieser Reportage auch eine Menge seiner Bilder gezeigt, von denen mir einige schon bekannt waren, die mich bis dahin aber noch nicht haben innehalten lassen, um sie genauer zu betrachten. Ich nehme an, das lag vor allem am voranschreitenden Alter oder so.

Wie geht Rembrandt

Besonders spannend fand ich die Farbtöne in seinen Bildern. Ich weiß nicht, ob diese dem Zahn der Zeit geschuldet sind, aber das Changieren zwischen warmen Orange- und kontrastierenden Grüntönen gefiel mir einfach. Genauso gefiel mir die extrem kontrastreiche Lichtsetzung, meist von links, welche zwangsweise einen dunklen Schleier über die lichtabgewandte Gesichtshälfte zieht. Das nachfolgende Bild zeigt ganz gut, was ich meine:

Rembrandt: Self Portrait, 1660, Oil on canvas
Rembrandt: Self Portrait, 1660, Oil on canvas

Der dunkle Hintergrund und die Nähe zum Model lassen vermuten, dass Rembrandt seine Portraits in einem eher spärlich beleuchteten Innenraum gemalt hat, mit einem relativ kleinen Fenster als Lichtquelle. Das im Hinterkopf behaltend, braucht es auch kein großes Setup. Basically sieht meines wie folgt aus:

  • eine Stripbox mit Gitter seitlich und etwas hinter dem Model
  • eine dunkler Hintergrund – ich nehme entweder einen Falthintergrund aus Stoff oder einen aus PVC
  • manchmal noch einen Reflektor auf der anderen Seite des Models, gegenüber vom Blitz, falls mir der Hell-Dunkel-Kontrast doch zu stark wird
  • da das ganze Setup quasi in jedem Zimmer Platz hat, brauchst du auch keinen starken Blitz, in der Not reicht ein günstiger Aufsteckblitz
Lichtsetup für Rembrandtlicht
Diagramm erstellt auf sylights.com

Als kleinen Tipp: wenn alles steht und kein Platz vorhanden ist, um irgendetwas am Licht zu verändern, dann ist es für dich und dein Model einfacher, sie oder ihn einfach so lange die Position wechseln zu lassen bis das Licht passt. Dein Model hat schneller sich oder ihr/sein Gesicht ins Licht gedreht als andersherum.

So geht’s weiter

Ich mag dieses puristische Setup und vor allem die Tatsache, dass es das Model und nicht die Technik in den Mittelpunkt rückt. Das “Posing”, wenn man es denn so nennen kann, ist für jedes Model ein Leichtes. Während man an der perfekten Ausrichtung feilt, kann man sich nett unterhalten, und nach einem kurzen Stündchen hat man definitiv – wenn auch kein ausgefallenes, dafür aber ein sehr schönes und persönliches Portrait im Kasten.

Von daher ist diese Serie für mich auch nicht abgeschlossen und ich kann mir vorstellen sie auch noch lange weiterzuführen. Schreib mir doch einfach eine DM auf Instagram, wenn du jetzt auch ein solches Bild von dir haben möchtest.

Fin.


Models: alle Models sind privat und keine Profis
Location: Wien, im Heimstudio
Thema: Portraits im Rembrandtstil